West-Kanada mit dem Wohnmobil

Seit wir 1997 schon einmal eine Rundreise durch den Osten Kanadas gemacht hatten, hatten wir den Kanada-Virus in uns.

Am 28.04.2016 war es so weit, Wir flogen ab Frankfurt/Main nach Vancouver. Im Jahr zuvor hatten wir über die Firma CANUSA ein Komplett-Angebot bekommen. Es beinhaltete den Flug nach Vancouver und eine Rundreise mit dem Wohnmobil durch West-Kanada.

Kanada hat gewaltige Ausmaße. Allein Britisch Columbia hat eine Fläche von 924000 Quadratkilometer. Damit ist es dreimal so groß wie Deutschland.

Die letzte Volkszählung von 2011 ergab eine Einwohnerzahl von 33.476.688. Daraus errechnet sich eine Bevölkerungsdichte von etwa 3,35 Einwohner/km², eine der geringsten der Welt.

Die Bevölkerung konzentriert sich auf einem bis zu 350 km breiten Streifen entlang der Grenze zu den USA. Weite Teile des Nordens sind nahezu unbesiedelt. Fast vier Fünftel der Kanadier leben in Städten, die meisten in den Millionenmetropolen Toronto, Ottawa, Montreal und Vancouver.

 

Bevor es losging, hieß es noch einige Sachen zu erledigen. Seit März 2016 ist es Pflicht auch für Kanada ein sogenannte eTA .

eTA ist eine neue Zugangsvoraussetzung für visabefreite Reisende nach Kanada auf dem Luftweg. Das eTA-Verfahren ermöglicht den kanadischen Behörden das Screening von Reisenden bereits vor ihrer Ankunft. 

Die eTA-Autorisierung ist elektronisch mit den Passdaten des eTA-Antragstellers verlinkt und gilt für fünf Jahre, oder bis Gültigkeitsende des Reisepasses.

Das eTA-Verfahren steht visabefreiten Reisenden seit dem 1. August 2015 zur Verfügung. Deutsche Staatsangehörige, die per Flugzeug nach Kanada einreisen möchten, können dann ihre elektronische Reisegenehmigung über die Website der kanadischen Einwanderungsbehörde einholen.

http://www.cic.gc.ca/english/visit/eta-facts-de.asp

Die Anmeldegebühr beträgt C $ 7, -.

Auszug der Internet Seite von der Deutschen  Botschaft.

 

Über unseren Reiseveranstalter haben wir eine Telefonkarte bestellt. 

Die Strecke von Vancouver nach Whitehorse. Quelle: Google Maps

Mittwoch, 27. April 2016

Nach mehrem hin und her überlegen, hatten wir uns entschlossen am Vorabend des Fluges nach Vancouver, mit unserem Wohnmobil nach Frankfurt zu fahren. Am nächsten Morgen fuhren wir zum vorgebuchten Parkplatz. Von hier wurden wir mit dem Shuttleservice zum Flughafen gebracht.

Donnerstag, 28.  April 2016

 

Wir waren rechtzeitig und früh genug am Flughafen!

Am Vortag hatten wir noch zu Hause komplett eingescheckt und auch die Bordkarten ausgedruckt. Wir brauchten uns nicht am Counter anstellen und konnten ebenfalls an einer automatischen Abgabestation unsere Koffer aufgeben. Alles war sehr easy!

 

Beim Sicherheits-Check-in am Flughafen Frankfurt schlug dann aber bei mir, Peter, der Sprengstoffscanner an. Eine intensive Kontrolle durch meine ehemaligen Kollegen der Bundespolizei war daraufhin die Folge. Natürlich wurde nichts gefunden, was Ähnlichkeiten mit Sprengstoff hatte. Eine freundliche Unterhaltung mit meinen früheren Kollegen war es dennoch.

 

Nach einem zweiten Frühstück gingen wir dann zu unserem Abflug-Gate B23. Dort traf dann gleichzeitig "unser" Lufthansa-Jumbo Jet Boing 747-400 aus Vancouver kommend ein.

 

Nach einem sehr ruhigen Flug sind wir am Vortag in Vancouver gegen 14:39 Uhr gelandet. Die Zeitumstellung machte uns zu schaffen und so waren wir nach einem Abendessen im Hotel gegen 20:00 Uhr Ortszeit im Bett.

Dafür wurden wir um 05:00 Uhr früh wieder wach.

 

Freitag, 29. April 2016

 

Heute morgen, stellen wir fest: Wir sind "zu Hause". Das Frühstück nahmen wir im Denny's ein. Und nach den mittlerweile 4 Reisen auf den nordamerikanischen Kontinent fühlen wir uns sofort absolut heimisch. Wir lieben diese Länder und müssen immer wieder feststellen, wir sind auf dem falschen Kontinent geboren.
Kaum haben wir den ersten Schluck aus der Kaffeetasse genommen stand die Bedienung schon am Tisch und wollte nachschenken. Denn in Nordamerika zahlt man nicht-alkoholische Getränke im Regelfall nur einmal, die Nachfüllung ist kostenlos.

 

Beide bestellten wir einen Triple Bacon Sampler - es war eine gute und sehr schmackhafte Entscheidung.

 

Das Wetter war bewölkt und es sah nach Regen aus. Kurz nach 09:00 Uhr holte uns ein Fahrer der Fa. Fraserway ab, der an diesem Tag seinen ersten Arbeitstag bei Fraserway hatte - und absolut keinerlei Ortskenntnis. Er fuhr ausschließlich nach einer Navigationssoftware, die er auf einem Tablet installiert hatte. Trotzdem „erwischte“ er mehrfach die falschen Abfahrten - was uns dann später aber auch passieren sollte. Er fand aber schließlich doch den Weg zur Übernahmestation der Fa. Fraserway in Vancouver.

 

Dort stand, wieder einmal, ein nagelneues Fahrzeug für uns bereit. Ein Ford F 350 mit 8-Zylinder Turbodieselmotor - ein Pick-Up-Truck mit Wohnkabine und Slide-Out. Ein Wohnmobilist, der sein Fahrzeug gerade abgeben wollte, war so freundlich, uns seine Kaffeemaschine, einige dazu passende Filter und einen elektrischen Heizlüfter zu schenken.

 

Die sehr gründliche Einweisung von Fraserway erfolgte durch Bart, einen gebürtigen Deutschen aus Köln, der sich beruflich in Kanada niedergelassen hatte. Danach starteten wir Richtung erstem Übernachtungscampingplatz - bzw. wir versuchten es. Auf diesem Weg wollten wir auch den ersten Walmart für die ersten Einkäufe anfahren. Aber wie ich eingangs schon erwähnt hatte, passierte uns das gleiche wie dem Fahrer der uns abholte, wir verpassten trotz Navi mehrfach die richtige Abbiegung. Dies war aber auch dem Umstand geschuldet, dass wir ein neues Tomtom 6100 hatten. Und die Bedienung machte uns hier in Kanada noch zu schaffen. Schließlich fanden wir doch den richtigen Weg und wir kauften unterwegs die ersten benötigten Dinge, vor allem Lebensmittel, ein.

 

Unser erster Übernachtungsplatz war der Othello Tunnels Campground and RV Park, ein einfacher, aber landschaftlich schöner Platz. Kosten: 33,60 Can$, etwa 23,60 €. Kaum hatten wir uns eingerichtet, regnete es auch ein wenig. Wir waren immer noch vom Jetlag geschädigt und so waren wir beide um 08:00 todmüde müde im Bett.

30. April 2016

Ellen war schon um 04.15 wach. Durch ihr Gerödel in der Wohnkabine nach dem Gang in die Keramikabteilung des Campingplatzes machte sie mich schließlich um 05:00 Uhr auch wach. Die erste Nacht in diesem Truck-Camper brachte für uns bereits eine Gewissheit: Nie wieder ein Fahrzeug mit Wohnkabine!!! Selbst als erfahrene Camper müssen wir doch feststellen, es ist uns alles viel zu eng, zu wenig Staumöglichkeiten (Schränke, Ablageflächen, Schubladen), besonders die Dusche und Toilette ist viel zu klein.

 

Nach dem Frühstück sind wir dann gegen 8:15 weiter gefahren. Unser erstes Ziel war Hell´s Gate am Fraser River. Die Seilbahn hinunter -ja es ging von der Bergstation am Trans Canada Highway 1 hinunter zur Talstation am Fraser River - hatte gerade erst am Vortag wieder eröffnet. Für den stattlichen Eintrittspreis von 20 Can$/ je Person, wobei bereits der Nachlass für Rentner eingerechnet war, ging es hinunter zum Fraser Canon. Die Wassermassen des Fraser River tosen und brodeln hier durch eine schmale aber sehr sehenswerte Schlucht. Im obligatorischen Gift Shop erstanden wir unsere ersten T-Shirts.

 

Im Fraser Canyon führt eine an Drahtseilen aufgehängte Brücke für Fußgänger über die Stromschnellen des Fraser. Hier wurde es Ellen wider erwarten mulmig und sie traute sich nicht auf die schwankende Brücke, deren Boden nur aus einem Stahlgitter bestand, durch dass man auf die tosenden Wassermassen hindurch blicken konnte. Ich dagegen raffte allen meinen Mut zusammen und ging bis auf die andere Seite der Brücke unterhalb der dort verlaufenden Canadian Pacific Railway.

 

Unser nächstes Ziel sollte der Silver Sage RV Park bei Kamloops sein. Auf dem Weg dorthin steuerten wir erneut einen Walmart an um weitere Einkäufe zu tätigen. Nach dem Einkauf war es erst kurz nach 16:00 Uhr, so entschlossen wir uns, diesen Platz auszulassen und den nächsten Platz auf der To-drive-List anzufahren, den einzigen KOA-Campground auf unserer Tour. Dort angekommen stellten wir fest, dass dieser noch nicht geöffnet war. Notgedrungen fuhren wir weiter Richtung Revelstoke. Kurz vor Revelstoke entdecken wir rechts neben dem Higway Nr. 1 einen geöffneten Campingplatz. Dieser Campground machte zunächst einen etwas verwahrlosten Eindruck aber die Sanitärräume im Ranch- oder Landhausstil machten einen gemütlichen und sauberen Eindruck. Und für nur 30 Can$ bot uns dieser Platz in the middle of nowhere auch noch kostenlosen WiFi-Zugang - ein Service, den vor allem deutsche Campingplatzbetreiber erst noch lernen müssen.

 

Sonntag, 1. Mai 2016

 

Heute stand zuerst der Besuch des Eisenbahnmuseums in Revelstoke auf dem Programm. Wir waren pünktlich um 09:00 Uhr zur Öffnungszeit dort und so waren wir an diesem Tag die ersten Gäste, die sich dort im Gästebuch eintragen konnten. Und aus dem Gift Shop gönnte ich mir auch gleich wieder eine neue Schirmmütze. Anschließend fuhren wir in Richtung Golden zum Rogers Pass. Dort konnten wir drei kleine putzige Groundhogs beim Frühstück beobachten.

Auf dem Parkplatz am Pass ruhten wir uns dann nochmals eine halbe Stunde aus um die bisher gesehenen Bilder auch mental zu verarbeiten. Weiter ging es Richtung Banff. Auf dem Weg konnten wir neben dem Trans Canada Highway Nr. 1 die ersten Grizzlis sehen, sie waren aber durch Zäune vom Highway getrennt.

Um 13:13 Uhr meldete unser Navi die Ankunft in der Mountain Time Zone und wir konnten unsere Uhren eine Stunde vorstellen.

Im Yoho Nationalpark (NP) machten wir auf einem Parkplatz direkt am Kicking Horse River eine Rast um wieder einmal wild sprudelndes Gletscherwasser video- und fotografisch festzuhalten. Der Kicking Horse River erfreute uns anschließend nochmals an einer Naturbrigde, die er sich weiter oberhalb des Parkplatzes durch einen massiven Felsen gestrudelt hatte. Hier beobachteten wir, wie einige Jugendliche in dem kalten Gletscherwasser badeten, eine sicherlich sehr erfrischende Angelegenheit.

 

Um 17:19 erreichten wir schließlich in der Nähe von Banff den Campingplatz Tunnel Mountain 2, einen malerisch schönen Platz mit einer fantastischen Aussicht. Jeder Stellplatz auf einem bestimmten Areal verfügte über eine Feuerstelle für ein Lagerfeuer, grob gescheitetes Holz lag ebenfalls bereit. Man musste es nur noch in handliche Stücke spalten. Jetzt war mir auch klar, warum Fraserway jedem Mietmobil eine Axt beilegt. Die Axt habe ich gleich heute Abend geschwungen und zum ersten Mal in meinem Leben einige Scheite für unser erstes Lagerfeuer gehauen. Feueranzünder und einen Pack Feuerholz hatten wir uns gestern schon von einer Tankstelle mitgebracht. Das gekaufte Feuerholz brauchten wir aber noch nicht verfeuern, das wird auf einem der nächsten Campingplätze noch vernichtet werden.

 

Der Kilometerstand unseres fabrikneuen Ford F350 erreichte auf dem Campingplatz mit 1005 km erstmalig eine vierstellige Zahl. Dabei fiel uns heute erst auf, dass wir an den vergangenen beiden Tagen vergessen hatten, die Tageskilometer zu notieren. Wir nehmen uns dies jetzt für die nächsten Tage vor.

 

Montag, 2. Mai 2016

 

Die Fahrt mit der Banff Gondola auf den Sulphur Mountain stand heute auf dem Plan. Die Tickets waren mit 42,00$/ Person, wie vieles andere in Kanada, nicht unbedingt als preiswert zu bezeichnen. Entspricht dies nach dem aktuellen Kurs etwa 30 €/ Person. Gelohnt hat es sich trotzdem. Auf der Spitze dieses Berges ist ein von 1903 bis 1930 betriebene Wetterstation noch mit den Gerätschaften und der „Wohnatmosphäre“ aus dieser Zeit erhalten. Diese kann man aber nur von außen durch verkratze Kunststofffenster betrachten. Die fantastische Aussicht über die Täler und Berge rund um Banff lohnt den Preis und die Mühen der vielen Stufen um zum Gipfel mit der Wetterstation zu kommen.

 

Den Aussagen eines Forum´s im Internet folgend, haben wir ausschließlich warme Kleidung eingepackt, da es überwiegend die Warnung gab, dass es um diese Jahreszeit in Kanada noch sehr kalt sei. Dies rächte sich heute zum ersten Mal. Für die Gondelfahrt auf den Sulphur Mountain hatten wir uns auch in dicke Jacken und Hosen gehüllt. Oben angekommen war jedoch reinstes T-Shirt Wetter!!! Entblättern war also angesagt und Ellens Rucksack mit der dort verstauten Winterkleidung wurde entsprechend voluminös und schwer.

 

In Banff waren wir anschließend im Tony Roma´s Restaurant ganz hervorragend Essen. In einem Gift Shop in Banff erstand ich dann noch ein T-Shirt für 10,00 Can$.

 

Hin und zurück nach Banff sind wir mit einem Linienbus, der doch tatsächlich mehrere Haltestellen auf dem Campingplatz hat. Die Einzelfahrt war mit 1 Can$ für Senioren sehr preiswert und erspart in der Stadt Banff die Parkplatzsuche.

 

Zurück auf dem Campingplatz haben wir dann noch die putzigen Squirrel, kleine Erdhörnchen, beobachten können. Sie haben sich extra für uns in Position gestellt und es gelang mir, aus einer Entfernung von nur ca. 1,5 Meter einige schöne Videoaufnahmen zu machen. Hier zeigte unser mitgebrachtes Thermometer außen als Höchsttemperatur 27°, innen war es mit 30° gut geheizt.

 

Dienstag, 3. Mai 2016

 

Unser erstes Ziel heute sollte der Morain Lake sein. Zuvor hieß es aber den Ford F350 voll zu tanken und wieder einmal bei Safeway in Banff einzukaufen. Die Fahrt ging über den Bow ValleyParkway in Richtung Morain Lake, dort angekommen, stellten wir fest, dass die Zufahrt noch gesperrt war. Wir sind dann weiter zum Lake Louise. Die Warnung vor zu dünnem Eis haben wir ignoriert, am Rand war das Eis bereits aufgetaut. Der See selbst war aber noch großflächig zugefroren, trotzdem war am Ufer bereits T-Shirt-Wetter und so gekleidet waren auch die meisten Besucher. Der Lake Louise war wieder ein optisches Highlight. Im Hotel am Lake Louise tranken wir dann noch einen Kaffee bzw. Cappuccino und aßen zwei Blaubeermuffins. Einfach köstlich.

 

Weiter ging es dann in Richtung Columbia Icefield. Auf der Strecke lagen weitere grandiose Seen, z. B. der Herbert Lake in dem sich in fast ruhigem Wasser die umliegenden Berge spiegeln. Wäre es nicht zu früh gewesen, hätte man dort schon übernachten können um am nächsten Morgen einen grandiosen Sonnenaufgang zu erleben. Der nächste See war der Bow Lake, alle Seen und Sehenswürdigkeiten aufzuführen wäre dann wieder ein sehr großes Kapitel für sich. Auf dem Columbia Icefield bietet sich die Möglichkeit, mit großen, dafür ausgelegten Bussen auf den Athabaska Gletscher zu fahren. Dieser Gletscher, der in Prospekten so grandios und wunderschön aussieht, machte auf uns einen ernüchternden Eindruck. Angesichts von 80 Can$/ Person Kosten, nur um einmal mit dem Bus über einen Gletscher zu fahren, regte sich dann sowohl unser Umweltgewissen als auch unsere Reisekasse und wir nahmen von diesem Vorhaben Abstand. Ein paar hundert Meter weiter war dann der Skywalk. Dort bot sich allerdings keine Parkmöglichkeit, vermutlich hätte man am Visitorcenter am Icefield eine Eintrittskarte kaufen müssen und wäre dann mit einem Sammelbus zum Skywalk gefahren worden. Somit fiel dieser Punkt auch flach.

 

Auf der weiteren Strecke lag dann der Sunwapta Fall, der Parkplatz davor war offen und wir machten dort sowohl Fotos als auch Videoaufnahmen. Hatten wir hier schon den Eindruck, dass der Athabasca River, der vom Athabasca Gletscher gespeist wird, mächtig angeschwollen war, sollten wir noch ein paar Kilometer weiter am Athabasca Fall eines Besseren belehrt werden. Hier ist sehr gut zu erkennen, mit welcher Kraft und tausenden von Jahren sich der Athabasca River auch durch massives Felsgestein fressen kann. Das Tosen und Brausen ist einfach gigantisch. Auf dem dortigen Parkplatz haben wir dann auch zu Abend gegessen. Und nach dem Abendessen war auch die Sonne hinter den Bergen verschwunden. Und so bereiteten wir uns nach dem Abwasch und dem schriftlichen Festhalten des Tages auf unsere erste Nacht außerhalb eines Campingplatzes ohne Fremdstrom und ohne Mobilfunknetz vor.

 

Mittwoch, 4.5.2016

 

Leider zeigte sich der Himmel heute morgen bewölkt, die Sonne hatte sich hinter Wolken versteckt.

Von unserem Übernachtungsplatz bei den Athabasca Falls fuhren wir auf dem Highway 93A, auch Athabasca Parkway genannt, in Richtung Jasper. Von diesem stand als erstes eine Fahrt zum Maligne Lake an. Dort angekommen, stellten wir fest, dass die Motive, die in Reiseführern genannt sind, erst mit einer Schifffahrt erreichbar sind. Da am Maligne Lake noch alles geschlossen war, kehrten wir unverrichteter Aufnahmen wieder um, die hin und zurück ca. 90 km waren für die Katz´.

Auf dem Weg lag nun die Kleinstadt Jasper. Dort besichtigten wir zuerst den Bahnhof im Stil der 1950er Jahre. Dieser Bahnhof hatte sogar noch einen Annahmeschalter für die Gepäckabfertigung. In einem Subway-Restaurant aßen wir eine Kleinigkeit. Für unsere Enkel erstanden wir in einem Gift-Shop noch zwei T-Shirts, bevor wir unsere Fahrt in Richtung Dawson Creek als Fernziel fortsetzten. Leider wurden allmählich die Wolken dichter und es fing auch leicht an zu tröpfeln.

 

Am Anfang des Mt. Robson Provincial Parks signalisierte unser Navi um exakt 15:14 Uhr erneut die Einfahrt in die Pacific Standard Time Zone und die Navi-Uhr stellte sich um eine Stunde auf 14:14 Uhr zurück.

 

Am 3954 m hohen Mt. Robson, dem höchsten Gipfel der kanadischen Rockies, hielten wir an einem noch geschlossenen Visitor Center an. Der Mt. Robson hatte sich leider eine Wolkenmütze aufgesetzt. Im dortigen Cafe tranken wir einen selbigen. Im weiteren Verlauf entdeckten wir einen sehr idyllischen RV-Park am Trans Canada Highway 16. Dort angekommen setzte dann auch der Regen stärker ein. Dieser Platz bot aber nach drei Tagen endlich wieder einmal ein zwar langsames, aber kostenloses WLAN. So konnten wir mal wieder mit der Internetwelt und den Daheimgebliebenen Kontakt aufnehmen.

Donnerstag 5.5.2016

 

Morgens weckte uns wieder die strahlenden Sonne. Den ersten Tankstopp legten wir ein, als ein Schild warnte, next Service 202 km. Daraufhin machten wir vorsichtshalber an einer Tankstelle in McBride nochmal den Tank voll.

Noch am Yellowhead Highway 16 machten wir auf einem wunderschönen Rastplatz direkt am Bowron River eine Mittagspause. Genau gegenüber mündete ein Creek in den Bowron River. Auf dem weiteren Weg sahen wir heute erneut 4 Schwarzbären.

Wir fuhren dann auf dem John Hart Highway 97 in Richtung Dawson Creek. In Prince George kauften wir nochmals im Walmart für die nächsten Tage ein und tankten nochmals den Tank randvoll.

 

Auf dem weiteren Weg übernachteten wir an der Abzweigung nach Mackenzie auf einem einfachen RV Park hinter einer Tankstelle. Hier wurden wir von den Platzbetreibern ausdrücklich gewarnt, dass gelegentlich Grizzlybären den Platz aufsuchen. Vor zwei Tagen wäre ein Grizzlybär auf dem Platz gewesen. Sollte ein Grizzlybär auftauchen, sollten wir in jedem Falle im Fahrzeug bleiben.

 

Freitag 6.05.2016

 

Nach dem Frühstück fuhren wir weiter auf dem Highway 97 in Richtung Dawson Creek. In Chetwynd suchten wir die Touristinformation auf. In diesem kleinen Ort stehen sehr viele Holzskulpturen von Künstlern aus aller Welt. Die sehr freundliche Dame gab uns viele Infos und Infomaterial über diesen interessanten Ort mit. Außerdem fragten nach dem Sachstand eines Waldbrandes auf dem Alaska Highway. Aus den sozialen Medien hatten wir erfahren, dass auf dem Alaska Highway hinter Dawson Creek großes Waldbrände wüten. Aus dem Internet konnten wir ferner erfahren, dass sich dort zwei Waldbrände zu einem sehr großen vereinigt hatten. Leider konnte uns die Dame nicht sagen, ob der Alaska Highway gesperrt sei. Dies würde vor Ort von den eingesetzten Firefightern geregelt. Wir werden also sehen, ob und wie wir am nächsten Tag in Richtung Norden weiterfahren können.

 

In Dawson Creek angekommen trafen wir auf dem „Mile „0“ Campsite ein weiteres Ehepaar, welches wir aus dem Gruppenchat „Mein Kanada Reiseplaner“ bei Facebook namentlich kannten. Der Mile „o“ Campsite ist ein landschaftlich sehr ansprechender Platz der neben einem schnellen Internetzugang über Wifi auch über alles verfügt, was Römstrieker unterwegs brauchen. Ergo haben wir auch gleich dort eine Maschine Wäsche gewaschen und getrocknet.

 

Auf dem Highway 97 haben wir unterwegs einen Grizzly und einen weiteren Schwarzbären gesehen. Heute ist Ellen erstmalig die gesamte Tagesetappe mit unserem Truckcamper selbst gefahren. Ihr Driver hatte damit einen Tag frei.

 

Samstag, 7. Mai 2016

 

Heute stand eine große Etappe Richtung Fort Nelson auf dem Plan. Auf dem Mile „0“ Campground haben wir nochmals alle Tanks gedumpt und den Frischwassertank komplett gefüllt. Wir hatten geplant, auf dem Alaska Highway unterwegs einen passenden Ort zum Übernachten zu finden. Nachdem wir auf dem Campground alles erledigt hatten, machten wir zunächst noch eine Foto- und Videotour durch Dawson Creek, auch um Aufnahmen vom Mile 0 Zeichen zu machen. Der Tank unseres TruckCampers wollte auch mit Diesel gefüllt werden.

 

Dann ging es los in Richtung Norden. Da wir keine aktuellen Erkenntnisse über die Waldbrände am Trans Canada Highway 97 (TCH) hatten, fuhren wir auf Geratewohl los. Auf der Strecke kamen uns jedoch ständig Fahrzeuge entgegen, der Hwy 97 war also offensichtlich nicht gesperrt. Bis Fort St. John war noch gelegentlich Bebauung am TCH zu sehen. Dann gab es nur noch die reine Natur. Wälder aus Nadelbäumen und vornehmlich Weiß- oder Silberpappeln säumten den TCH. Ca. 30 km hinter Fort St. John wurden dann alle Fahrzeuge von Sicherungspersonal angehalten. In dem davor liegenden Stück war jetzt deutlich Rauch zu sehen. Mit einem Sicherungsfahrzeug vorweg wurden alle Fahrzeuge im Konvoi durch teilweise sehr dichten Rauch geleitet, offene Flammen konnten wir jedoch nicht entdecken. Löschhubschrauber waren aber immer noch im Einsatz. Nach ca. 8 - 10 km war das Waldbrandgebiet durchfahren und das Sicherungsfahrzeug kehrte um um die Fahrzeuge in Gegenrichtung zu geleiten. Die weitere Fahrt führte weiter durch völlig unbewohntes Waldgebiet mit Nadel- und Weißpappelwald. Kurz vor Fort Nelson entdeckte Ellen beim Überfahren einer Brücke über den Muskwa-River eine sehr breite Kiesbank, an der entfernt Fahrzeuge standen. Ich wendete hinter der Brücke und wir fanden eine Zufahrt zum Muskwa-River. Flussabwärts entdeckten wir in ca. 600 m Entfernung einen anderen geparkten TruckCamper. ca. 100 m davon entfernt hielten wir an einer bereits genutzten Feuerstelle und richteten uns auf die Übernachtung ein. Trockenes Feuerholz war reichlich durch den Muskwa-River während der Schneeschmelze angeschwemmt worden und fix gesammelt. Ich durfte wieder die Axt schwingen und im Nu war wieder ein Lagerfeuer angefacht. Dann hieß es nur noch bei einem kühlen Bier aus dem Kühlschrank des TruckCampers den Abend am Lagerfeuer zu genießen. Leider hatten wir keine Gerätschaften um die noch vorhandenen Steaks über dem Lagerfeuer zu grillen. So musste wieder die Bratpfanne herhalten. In der Glut garten wir dann aber noch drei dicke Kartoffeln, die wir nach ca. 30 Minuten aus der Glut wieder heraus holten. Das war allerdings deutlich zu lange, die Kartoffeln „etwas zu gar“, so dass nicht mehr viel davon zu essen war. Zwischendurch tröpfelte es etwas aus den Wolken und wir setzten uns mit den Campingstühlen unter den ausgefahrenen Slide-Out. Nach ca. 2 Stunden am gemütlichen Lagerfeuer fing es dann stärker an zu regnen und wir beendeten diesen bisher romantischten, genialen Tag im Camper.

Sonntag, 8. Mai 2016

 

Um 05:30 Uhr weckte mich Ellen bereits, draußen war es schon hell, aber bewölkt. Nach dem gemütlichen Frühstück an dem leise rauschenden Muskwa-River machten wir uns weiter auf den Weg Richtung Watson Lake. Watson Lake sollte unser heutiges Tagesziel sein, dort ist einerseits der Schilderwald Sign Post Forest, andererseits ist Watson Lake das Tor zum Yukon. Über hunderte weitere Kilometer ging es durch nahezu unendliche Wild- und Waldlandschaften, unzählige Bisons begegneten uns auf und neben dem TCH wie auch Grizzlys und Schwarzbären und einige wenige Elche.

 

Unterwegs tranken wir im sehenswert-urigen Tetsa River Lodge einen Kaffee und nahmen ein paar Souvenirs mit. An der komplett im Freien befindlichen Contact Creek Lodge bei der Historic Mile 590 des TCH bereits im Yukon tankten wir nochmals den Ford F350 voll.

Dann erreichten wir das kleine Städtchen Watson Lake mit nur ca. gut 1000 Einwohnern. Dieses ist, wie bereits erwähnt, das Tor zum Yukon - Territorium, und andererseits ist dort 1942 einem von Heimweh geplagten Soldaten der erste Post (Mast) mit einem Schild und der Entfernung zu seiner Heimatstadt aufgestellt worden. Heute stehen dort über 70.000 Schilder und Kennzeichen aus aller Herren Länder. Auf dem dortigen Downtown RV Park meldeten wir uns im Office zu Übernachtung an. Ellen zauberte dann die ersten selbst gebratenen Burger aus Rindfleisch, Bacon Salat, Ketchup und Gurkenscheiben, die Zutaten dazu hatten wir bereits eingekauft. Ein zünftiger Burger (es war allerdings nicht mein erster) gehört in Nordamerika einfach dazu - und er war mindestens so gut wie aus einer guten Burgerschmiede!!!

 

Montag, 9. Mai 2016

 

Die erste der beiden Gasflaschen an Bord des Truckccampers war leer und wollte gefüllt werden. Direkt gegenüber des RV-Parks war eine Tankstelle, die auch LPG anbot. Danach besuchten wir den äußerst sehenswerten Sign Post Forest von Watson Lake mit Schildern aller Art aus aller Welt. Begonnen wurde dieser Schilderwald von dem Soldaten Carl K. Lindley während der Bauarbeiten des Alaska Highway. Aus Heimweh hatte Lindley ein Schild mit der Entfernung zu seinem Heimatort in Illinois an einen Pfosten genagelt. Andere machten es ihm nach. Seither ist die Sammlung ständig weiter gewachsen und dürfte aktuell weit über 70.000 Schilder enthalten. Im daneben befindlichen Visitor Center sind dazu interessante Fotos und allerlei Historisches und ein höchst interessanter Film (leider nur in englischer Sprache) über die Entstehung des Alaska Highwayzu sehen. Dort versorgten wir uns mit Kartenmaterial für das Yukon-Territorium. Dann ging es wieder auf den Alaska Highway Richtung Teslin. Unterwegs, wir hatten den Tipp vom Visitor Center bekommen, lag links der Parkplatz zu den Rancheria Waterfalls. Von dort ging ein Fußweg ca. 500 m durch den Wald, der zum größten Teil auf Holzstegen verlief. Die zweigeteilten Rancheria Waterfalls waren wieder einmal ein sehr guter Hinweis und interessant anzusehen.

Von dort verlief der Alaska Highway erneut durch ausgedehnte Waldlandschaften, die zum Teil wieder erheblich durch frühere Waldbrände gezeichnet waren. Unmittelbar vor Teslin ist ein Parkplatz, von dem man eine gute Sicht auf die mit 584 m längste Stahlgitterbrücke auf dem Alaska Highway hat. Das Singen der Reifen auf den durchlöcherten Gittern der Stahlgitter, die die Fahrbahn bilden, war von dort deutlich vernehmbar.

Unmittelbar hinter dieser Brücke befindet sich der RV Park am Yukon Motel, der bislang unattraktivste und unpersönlichste RV Park unserer Reise. Aber diesen mussten wir trotzdem zu Übernachtung aufsuchen. WLAN gab es dort nur im Restaurant. Dieses bot aber zumindest ein einfaches aber preiswertes Tagesmenue an.

 

 

Dienstag, 10. Mai 2016

 

Der Tag begann mit grauen Wolken nachdem es in der Nacht zu vor teils heftig geregnet hatte. Die grauen Wolken begleiteten uns auch auf dem weiteren Weg den Alaska Highway hinauf in Richtung Whitehorse. Hinter Teslin besuchten wir zunächst das Teslin Tlingit Heritage Center. Dort hatte es Ellen ein roter Rucksack angetan welcher dann mittels Kreditkarte den Besitzer wechselte. An der Abzweigung nach Carcross nahmen wir die Tagish Road um zunächst Carcross zu besuchen. Dieses kleine Städtchen hat nur ca. 430 Einwohner, aber die älteste noch erhaltene Poststation und einen Bahnhof der White Pass Railroad sowie einen noch aus der Goldgräberzeit erhaltenen General Store mit Utensilien dieser Zeit.

In Carcross trafen wir auch zwei weitere „Römstrieker, Bernd und Ingrid aus Stuttgart sowie Rita und Dietmar aus München. Beide hatten ihre Reisemobile nach Nordamerika verschifft und hielten sich schon mehrere Monate hier auf um Land und Leute zu erkunden. Bernd und Ingrid fuhren wie wir zu Hause einen Citroen Jumper als Pössl Ausbau. Mit Ihnen haben wir einen regen Erfahrungsaustausch gehabt, da wir ja ebenfalls eine Verschiffung unseres Pössl etwa 2018/ 2019 nach Nordamerika vorhaben.

 

Nach einem Rundgang durch den kleinen Ort und weiterem Infomaterial aus dem dortigen Visitorcenter, in welchem Dagmar aus Bayern arbeitete, fuhren wir wieder in Richtung Norden um zunächst an dem türkis grün schimmernden Emerald Lake einen Foto- und Videostopp einzulegen. Wie die grüne Farbe des Sees entsteht habe ich weiter unten im Bericht vom 18. Mai erklärt. Danach ging es auf dem South Klondike Highway weiter in Richtung Whitehorse. Dank einer sehr guten Wegbeschreibung fanden wir auf Anhieb die Einfahrt zu Frank und Sylke, Mitgliedern aus der Facebookgruppe „Mein Kanada Reiseplaner“. Die beiden haben sich 1998 im Yukon nieder gelassen und vermieten dort selbst RV´s (Klonike RV.com). Frank hatte uns eingeladen, bei ihm einen Stopp einzulegen und wünschte sich, dass wir ihm Milka Schokolade aus Deutschland mitbringen. Das haben wir gerne getan und ihm 1,7 Kilo von dem leckeren Hüftgold aus Deutschland eingepackt. Er bedankte sich für die Mitbringsel mit einem gaaanz hervorragenden Steak von seinem Lavastein-Grill nebst Salaten und leckeren Bierchen aus dem Yukon. Als Sylke gegen 21.30 Uhr von einem Termin zurückkehrte, berichtete sie von drei Grizzlys, die nicht weit weg von den beiden auf dem South Klondike Highway direkt neben der Straße frischen Gras fraßen. Sofort stellte Frank seinen SUV zur Verfügung und wir sprangen alle in seinen Wagen und fuhren zu den Grizzlys. So nah, nur ca. 5 m entfernt, hatten wir die Grizzlys noch nicht fotografieren können. Sie ließen sich durch unsere Anwesenheit jedoch nicht in der Nahrungsaufnahme stören. Trotzdem hatte Frank den Fuß ständig auf dem Gaspedal um im Falle eines Angriffes dieser Tiere sofort durchstarten zu können.

Danach hatten wir noch bis gegen 24:00 Uhr - sorry 12:00 PM - einen ganz tollen, informativen und unterhaltsamen Abend mit Frank und Sylke in ihrem Haus am South Klondike Highway.

Mittwoch 11. Mai 2016

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer herzlichen Verabschiedung von Frank und Sylke suchten wir in Whitehorse zunächst den dort abgestellten Schaufelraddampfer Klondike auf. Leider war er noch nicht zur Besichtigung freigegeben. Die Besichtigung war erst ab 20. Mai möglich. Davor trafen wir erneut auf Rita und Dietmar, die wir am Vortag in Carcross getroffen hatten. Nach einer kurzen Unterhaltung kauften wir erneut in Whitehorse in einem Supermarkt fehlende Lebensmittel. Danach stand der Besuch des Yukon Worls Wildlife Preserv auf dem Plan. In diesem sehr großräumigen Wildpark werden folgende einheimische Tiere in sehr großen Areas gehalten: Bison, Moschusochsen, Polarfuchs, Dallschafe, Luchs, Rentiere, Karibus, Elch sowie in einer Voliere ein Weißkopfseeadler und eine Schneeeule. Mit einem kleinen Bus wird man hier durch das sehr weitläufige Gelände gefahren und bekommt in englischer Sprache Erklärungen.

 

Weiter ging es in Richtung Haines. Am Alaska Highway fanden wir auf der linken Seite einen offenen Campground, den Otter Falls Cut Off.

 

Hier haben wir einen Kardinalfehler begangen: Wir haben uns nicht vor dem Einchecken die sanitären Anlagen angesehen - was man als erfahrener Camper eigentlich immer als allererstes macht. Meine Nachfrage, ob man in der Laundry (Waschraum) in Washing Machines Wäsche waschen kann, wurde allerdings ausdrücklich bestätigt. Ich hätte besser nachgesehen!!!

 

Ich habe mich auf die Aussage verlassen und eingecheckt - einen Full Hook Up Platz für 31,45 Can$. Das versprochene Wifi reichte nicht einmal bis vor die Türe, auf dem Platz war Wifi nicht mehr zu empfangen. Alle Plätze hatten zwar Wasserhähne - die Wasserzufuhr war aber abgestellt. Erst nach meiner Reklamation bekam ich einen Teil des ausgegebenen Betrages erstattet. Nach dem Einrichten des TruckCampers suchte ich die Toilette auf. Der Weg dorthin führte durch den Shop, einen Lagerraum, durch den Raum mit den Waschmaschinen, erst dann war man in der Toilette. Diese hatte den mehr als morbiden Charme längst vergangener 1950er Jahre, die Plastikduschvorhänge waren offensichtlich noch Vorkriegsware und alles war heruntergekommen und vergammelt. An allen drei Waschmaschinen hing ein Schild „Out of Order“ - also waren alle defekt!!! Wäsche waschen fiel also aus!!!

 

Zum Duschen in diesen „Katakomben“ sollte ich dann noch 3,00 Can§ zahlen - was ich mir dann mit Blick auf meine Fußhygiene gespart habe.

Donnerstag, 12. Mai 2016

 

Nach einer ruhigen Nacht starteten wir zunächst in Richtung Haines Junktion um dort nach rechts weiter dem Alaska Highway Richtung Burwash Landing zu folgen. Kurz hinter dem km-Zeichen 1700 des Alaska Highway erreichten wir diesen winzigen Ort, der die weltgrößte Goldwaschpfanne der Welt als Ortseingangsschild hat. Leider lag der komplette Ort noch im Winterschlaf, alles incl. des dortigen Museums war „dicht“. Nach Foto- und Videoaufnahmen kehrten wir zwangsläufig wieder um um nach einer RV-Campsite mit einer Duschmöglichkeit zu suchen. In Destruction Bay sollte ein ganzjährig geöffneter RV-Park sein. Stimmte auch, der RV-Park war offen, aber der Boden noch gefroren. Es gab weder Wasser noch waren die Toiletten funktionsfähig. Also weiter. Ein paar Kilometer weiter fanden wir links den Gouvernment RV-Park Connogh Creek, der an der Straße als geschlossen bezeichnet war. Die Schranke stand jedoch offen und wir sind dort nach links abgebogen. Nach ca. 400 m Gravelroad (Schotterstraße) fanden wir direkt am Kluane Lake wunderbare abgetrennte RV-Stellplätze ohne jegliche Infrastruktur. Lediglich zwei absolut saubere Plumsklos mit Toilettenpapier und davon ca. 80 m entfernt eine Handschwengelpumpe für Brunnenwasser war vorhanden. Die Stellplätze waren mit Tischen und Bänken und mit einer Feuerstelle ausgerüstet, grob geschnittenes Feuerholz lag bereit.

 

Also hieß es wieder die Axt schwingen und Feuerholz schlagen. Leider war das Holz so hart oder die Axt nicht scharf genug, dass sich außer ein paar kleinen Scheiten das Holz nicht spalten ließ. Als Alternative war Holz im Unterholz des Waldes sammeln angesagt. Dazu kam neben der Axt auch der eigene Letherman für die kleinen Zweige zum Einsatz. Trockenes Gras, kleine Holzstückchen und Fichtenreisig als Grund war genug, um ein ordentliches Feuer in den vorhandenen Feuerstellen zu entfachen. Ein Eimer Wasser aus der Handschwengelpumpe stand für den case of emergency bereit - und diente später zum Geschirrabwasch. Als das Feuer ordentlich brannte, legte ich größere Scheite nach. Nach ca. 45 Minuten war so eine ordentliche Glut vorhanden und es wurde Zeit, zwei Steaks und zwei Scheiben Burgerfleisch auf den Grillrost zu legen.

 

Steaks und Burger auf offenem Lagerfeuer gegrillt, dazu einen frischen Salat - dieser Geschmack lässt sich nicht in Worte fassen!!! Dazu eine Dose Molson Canadian Lager - ein weiterer absoluter Reisetraum ging vor der Kulisse des spiegelglatten Kloane Lake, in dem sich die umliegenden schneebedeckten Berge, spiegelten zu Ende.

 

Diese Worte hören sich pathetisch an - aber so etwas als Großstädter zu erleben... unbezahlbar, unbeschreiblich...

 

Der Tag endete mit wiederholtem Aufsuchen des Ufers des Kluane Lake und Foto- und Videoaufnahmen des Lake bei untergehender Abendsonne.

 

 

Panoramaaufnahme des Kluane Lake in der Abendsonne

Freitag, 13. Mai 2016

 

Heute stand lediglich die Fahrt nach Haines in Alaska/ USA an. Damit hätten wir auf dieser Reise wieder einen weiteren der 50 Staaten in den USA „abgehakt“. Die Fahrt führte größtenteils über Haines Road, in Alaska Haines Highway. Der Grenzübergang in die USA verlief mit den üblichen Formalitäten reibungslos. Auf den Höhen der Haines Road war rechts und links der Straße noch sehr viel schneebedeckte Landschaft zu sehen - trotz einer Lufttemperatur von Minimum 9° gemäß Anzeige im Cockpit unseres Trucks.

 

In Haines/ Alaska haben wir auf dem RV-Park Oceanside direkt am Ufer des Chilkoot Inlet eingecheckt. Hier dürfen wir viele Bald Eagle (Weißkopfseeadler, mein Lieblingstier als welches ich wiedergeboren werden möchte) beobachten. Nur fotografieren oder filmen ist mit unseren Mitteln nicht möglich, die Viecher kreisen so hoch in der Luft, dass auch 500 mm Tele meiner Bridgekamera nicht ausreichen. Die Augen dieses Adlers können auch noch auf die Entfernung von einem Kilometer die Beute von der Größe einer Maus erkennen. Sie können es sich also leisten, so extrem hoch in der Luft Ausschau nach Beute zu halten.

 

 

Samstag, 14. Mai 2016

 

Heute ließen wir es bewusst ruhiger angehen und haben die wundervolle Aussicht auf dem Oceanside RV Park in Haines genossen. Am späteren Vormittag sind wir zum Fähranleger von Haines gefahren und haben die Buchung für die Fähre nach Skagway für den kommenden Montag vorgenommen. Dabei musste ich wieder einmal feststellen, dass ich für meine „Teuerste“ mehr ausgeben musste als für mich. Für mich als Senior 65+ zahlte ich 24,00 US$, meine "Teuerste" zahlte 32,00 US$.

Anschließend waren wir im Bamboo Restaurant in Haines zum Lunch (Mittagessen), einem einfachen Restaurant. Ich muss zugeben, ich habe schon bessere Burger gegessen, Ellen Halibut mit Chips war jedoch ok.

Nach einem Bummel durch den Ort wollten wir in einem First Nation Gift Shop T-Shirts und Basecaps kaufen. Leider war das Kreditkartengerät dieses Shops defekt und so konnten wir zwei wunderschöne Shirts nicht kaufen.

 

Den weiteren Nachmittag verbrachten wir auf dem RV Park mit der Beobachtung der hier heimischen Bald Eagle.

Sonntag. 15. Mai 2016

 

Einen weiteren Tag haben wir heute in erster Linie mit der Beobachtung der Weißkopfseeadler begangen. Es ist schon faszinierend, mit welcher Eleganz diese Vögel in großer Höhe segeln. Leider ist es uns aber nicht gelungen, eines dieser Tiere bei der Jagd zu sehen. Ca. 100 m entfernt sitzt ein Bald Eagle Paar nahezu ständig in der Spitze der höchsten Fichte.

Gegen Mittag fuhren wir dann in die Halbinsel Chilkat State Park und konnten dort auch einige Weißkopfseeadler beobachten. Von einem Fischhandel dort brachten wir uns frischen Fisch mit der dann anschließend auch gleich in die Pfanne wanderte.

Am Nachmittag gelang es mir dann doch noch, einige Seeadler im Flug zu fotografieren, wenn auch die Fotos mit den mir zur Verfügung stehenden Gerätschaften nicht optimal herzustellen sind.

 

Montag, 16. Mai 2016

 

Wir waren gegen 10.45 Uhr am Fähranleger. Obwohl die Fähre erst um 12:45 ablegen sollte, waren wir fast die letzten Fahrzeuge. Aus- und Einschiffen verlief reibungslos. Anders als bei RoRo-Fähren erfolgte das Einschiffen der PKW von der Seite. Man musste also in der Fähre nach hinten durchfahren, dort im U wenden und sich anstellen.

 

Auf der Fähre trank ich einen Kaffee, Ellen aß eine Tagessuppe. Die Überfahrt nach Skagway dauerte etwas über eine Stunde. Das Anlegemanöver am Kai in Skagway verlief, wie ich als Nicht-Seemann meine, etwas konfus. Die Fähre lief deutlich zu schräg den Anleger an und musste zur Verstärkung der Bugstrahlruder noch einen Schlepper zum seitlichen Anschieben/ Andrücken an den Kai zu Hilfe rufen. Das ganze Manöver dauerte über eine halbe Stunde. Nach einer kurzen Rundfahrt durch das kleine Städtchen fuhren wir den Pullen Creek RV Park fast neben dem Anleger an. Er war auch der nächste um fußläufig in die Stadt zu kommen.

 

Nach einem Mittagessen unternahmen wir einen Bummel durch Skagway. Skagway scheint äußerlich aus den Jahren 1890 bis 1920 zu stammen. Alle Häuser sind noch im historischen Stil. Leider stellten wir überrascht fest, dass nahezu alle Geschäfte geschlossen waren. Allerdings machten wir den Fehler, in den fast einzigen geöffneten Gift-Shop einzutreten - was mit einer deutlichen Belastung der Reise- bzw. Kreditkarte endete. Ellen staubte zwei Langarm-T-Shirts und eine Allwetterjacke, ich eine Jeans und eine Allwetterjacke ab. Außerdem kauften wir noch ein Schnapsgläschen für unsere Schnapsglassammlung und eine Tasse.

 

Zurück im TruckCamper packten wir, da sich die Zeit mit diesem Fahrzeug leider dem Ende nähert, den ersten Koffer mit Schmutzwäsche und Kleidung, die wir nicht mehr benötigen, voll.

 

Dienstag, 17. Mai 2016

 

Petrus spielte heute wettertechnisch nicht mit, es regnete bereits am Morgen. Wir hatten uns zwar den Wecker gestellt um ggfls. mit der White Pass & Yukon Route zu fahren, aber angesichts der tiefhängenden Wolken und 119,99 US$ je Person haben wir uns dies gespart. Außerdem hatten in Skagway zwei Kreuzfahrtschiffe angelegt und die Stadt war voller anderer Touristen. So sind wir aus Skagway weiter Richtung Carcross gefahren. Am Ortsausgang von Skagway war ein Hinweisschild zum Gold Rush Cementary, einem Friedhof aus der Goldgräber-Ära. Diesen haben wir noch besucht und Fotos von uralten Gräbern gemacht. Vom Friedhof aus ging es ein kurzes Stück bergauf zu den Lower Red Falls, einem weiteren wilden großartigen Wasserfall, den wir natürlich auch aufsuchten.

Auf dem Rückweg zum TruckCamper sahen wir dann einen Zug der White Pass &

Yukon Route zum ersten Mal auf der Rückfahrt Richtung Skagway und hielten ihn im Foto und Video fest. Anschließend fuhren wir dann Richtung Carcross und damit zuerst Richtung White Pass. Dabei stellten wir fest, dass die Straße zum White Pass ebenfalls sehr schön, kurvenreich und sehenswert war, ein absoluter und preiswerter Ersatz für die Zugfahrt. Zudem sahen wir einen weiteren Zug der White Pass &

Yukon Route auf der Rückfahrt, wie er sich durch die Berge schlängelte.

 

Nach dem Überqueren des White Pass war die Wieder-Einreise nach Kanada ähnlich problemlos wie der Grenzübergang nach Alaska in die USA. Da wir weder Bier, Schnaps oder Wein gekauft hatten konnten wir dem Zöllner diese Frage guten Gewissens verneinen. Auf dem Weg Richtung Carcross sahen wir wieder einen Grizzly, der jedoch sofort bei der Annäherung unseres TruckCamper in den Wald flüchtete. In Carcross aßen wir in einer Burgerschmiede zu Mittag und checkten am Visitorcenter im dortigen freien WLAN unsere Emails. Der Download meiner Tageszeitung scheiterte jedoch an dem sehr langsamen Internetzugang.

 

Nach einem nochmaligen Bummel durch den Ort, wobei wir unsere Reisepässe mit einem Stempel des Yukon-Territoriums versahen, beendeten wir den Tag auf dem Campingplatz von Carcross mitten im Wald.

 

Mittwoch 18. Mai 2016

 

Am heutigen letzten Tag gibt es nicht mehr viel zu berichten. Nachdem wir den ersten Koffer gepackt hatten, sind wir nochmals in Carcross zum Essen gewesen. Danach besuchten wir die weltweit kleinste Wüste nördlich von Carcross, die Carcross Desert. Auf dem weiteren Weg lag nochmals der Emerald Lake, der wieder in verschiedenen türkis- bis smaragdgrünen Farben leuchtete. Die Farben ändern sich je nach Sonnenstand und Bewölkung. Die grüne Farbe des Sees entsteht durch das Calciumcarbonat des Meeresbodens und der Reflektion des Sonnenlichts.

Als wir dort ankamen, standen gerade sieben Busse mit Touristen dort, aussteigen, Fotos und Selfies schiessen, einsteigen abfahren. Wir warteten bis die sieben Busse wieder abgefahren waren und hatten anschließend das wunderbare Panorama für uns allein.

 

Mehrmals fuhren wir ein kleines stück von der Straße ab und fuhren in die Anni Lake Road. Hier machten wir ein paar schöne Fotos. Danach entdeckten wir noch durch ein Hinweisschild eine alte Raststätte,  ( Robinson Roadhouse) die nicht mehr in Betrieb war. Sie war ein Teil der White Pass & Yukon Route. Heute fahren hier nur noch im Sommer Touristenzüge her. 

Auf dem weiteren Weg entlang des South Klondike Highway kamen wir dann nochmals am 8 Hektar großen Grundstück von Sylke und Frank Baranski vorbei. Dort sagten wir nochmals kurz guten Tag und befreiten uns von den Gerätschaften und Lebensmitteln, die wir zu viel gekauft hatten. Den letzten Abend verbrachten wir in erster Linie mit dem Packen des zweiten Koffers auf dem Caribou RV Park ca. 23 km vor Whitehorse am Alaska Highway. Die Besitzerin erzählte uns, das am nächsten Tag mehrer Deutsche Camper aus Germany kommen würden. Wie sich herausstellte war es eine Gruppe von KUGA Tours.

Donnerstag 19. Mai 2016

 

Unseren TruckCamper haben wir auf dem Caribou RV Park gedumpt und den Blackwatertank geflusht. Anschließend stand nur noch die Rückgabe des TC in Whitehorse bei Fraserway auf dem Tagesprogramm. Die Rückgabe verlief problemlos aber wir durften über 1200 km nachzahlen.

Seitens Fraserway wurden wir zu dem winzig kleinen Flughafen in Whitehorse gefahren. Dann hieß es warten auf das Boarding und den Flug. Der Flieger war eine kleine Maschine mit nur 4 Plätzen je Sitzreihe. Der Flug nach Vancouver dauerte eindreiviertel Stunde.

 

Angekommen in Vancouver hatten wir dann doch ein Problem. Entgegen der Reisebeschreibung und der Zusage von Canusa gab es zum Sandman Suite on Davie Hotel in der Innenstadt von Vancouver keinen Shuttleservice. Also bestiegen wir ein Taxi und ließen uns in die Stadt fahren.

Das Hotel war super!!! Wir hatten eine kleine Suite mit allem, was man zu Hause auch hat, eine kleine absolut komplett eingerichtet Küche, selbst eine Spülmaschine und ein Waschtrockner war vorhanden!!!

 

Zum Essen sind wir zunächst in ein uns vom Ankunftshotel in Richmond bekanntes Lokal der Denny’s Kette gegangen. Fürs Frühstück haben wir uns gegenüber dem Hotel in einem Supermarkt etwas eingekauft.

 

Freitag 20. Mai 2016

Vancouver

 

Die Stadt Vancouver steht im Ruf, eine der schönsten Städte der Welt zu sein. Wir haben hier drei Übernachtungen gebucht - das war ein Fehler, nein ein großer Fehler. Hier kann man es locker auch eine Woche oder mehr aushalten - denn der Ruf wird von uns bereits nach einem Tag ausdrücklich geteilt!!!

Wir haben uns für die Hop on - Hop off Busse gleich ein Ticket für zwei Tage gekauft und sind bereits am ersten Tag hellauf begeistert von dieser Stadt.

 

Die Haltestelle 17 der Hop on - Hop off Busse liegt gleich um die Ecke vom Hotel, ca. 100 - 150 m entfernt. Diesen haben wir bestiegen um an der Haltestelle 23, Dr. Sun Yat-Sen Chinese Garden wieder auszusteigen. Von dort sind wir zu Fuß zunächst durch den kleinen aber schönen Andy Livingstone Park, dann zum Millenium Gate, von dort die Pender Street hinauf bis zur Camie Street, am Victory Scare entlang zur Ecke Water Street gegangen. An der Water Street Ecke Cambie Street steht die weltbekannte Steam Clock, eine dampfbetriebene Pendeluhr die viertelstündlich durch Dampffeifen die Zeit „bedampft“ - herrlich - !!! Nachdem wir die Water Street bis zur Gassy Jack Statue gelaufen sind, bestiegen wir an der Steam Clock wieder den Hop on - Hop off Bus und sind weiter bis zum Canada Place gefahren. Hier legen die großen Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt an. Bei unserem Besuch lagen dort die Radiance of the Seas der Reederei Royal Caribbean (2001 von der Meyer Werft in Papenburg gebaut), die Regatta der Oceania Cruises und die Crown Princess der Princess Cruises. Nach einem Rundgang durch das imposante Gelände der Kreuzfahrtanleger und reichlich Foto- und Videoaufnahmen bestiegen wir abermals den Hop on - Hop off Bus bis zur Haltestelle 10, Prospect Point. Von dort hatte man einen fantastischen Blick auf die Lions Gate Bridge und die Salish Sea. Damit war der Tag gelaufen und wir stiegen an der Haltestelle 17 wieder aus.

 

 

Samstag 21. Mai 2016

 

Letzter Tag in Vancouver

 

Den zweiten und leider letzten Tag in Vancouver begannen wir wieder mit einer Fahrt mit dem Hop on, Hop off Bus bis zum Stanley Park. Dort machten wir ausgedehnte Spaziergänge durch den Park und natürlich wieder Foto- und Videoaufnahmen. Insbesondere die tausende von Rosenbüschen hatten es uns angetan. Daneben gibt es aber auch noch reichlich Rhododendronbüsche und natürlich gewachsenen Wald mit sehr hohen und riesigen Bäumen.

 

Nach dem Besuch des Stanley Park wurde es Zeit, zum Hotel zurück zu kehren, denn wir wollten für den Rückflug online einchecken und uns die Plätze am Fenster sichern. Danach kam der für mich interessanteste Teil unseres Aufenthaltes in Vancouver: Wir gingen zu Fuß zunächst die Davie Street hinauf, bogen in die Jervis Street ein um an der Conox Street wieder nach rechts Richtung Nelson Park zu laufen. Der Nelson Park ist einer von mehreren, im Stadtgebiet von Vancouver verteilten, Nachbarschaftsparks in dem die Anwohner kleine Gartenstücke selbst bewirtschaften und bepflanzen können. Ob dort Blumen, Gemüse oder Kräuter angepflanzt werden, bestimmen die jeweiligen Benutzer selbst. In diesem Park befindet sich auch eine Grundschule und ein Freilaufgelände für Hundehalter, an dem sie die Hunde ohne Leine laufen lassen dürfen. Und natürlich sind in dieser grünen Lunge auch reichlich Bäume vorhanden.

 

Danach sind wir wieder die Burrard Street Richtung Canada Place gegangen. An den Kreuzfahrtanlegern waren jetzt zum frühen Abend keine Kreuzfahrtschiffe mehr vorhanden, die drei Kreuzfahrtschiffe, die wir während der Busrundfahrt gesehen hatten, waren bereits wieder ausgelaufen. Trotzdem herrschte heftiges Treiben am Canada Place, Jugendliche in ansprechender feiner Kleidung waren offensichtlich auf dem Weg in die Pups und Discos etc, Touristen spazierten umher und viele Geschäfte hatten noch geöffnet. Direkt am Hafen fanden wir die Steamworks Brewing Co., ein Brauhaus mit Speiselokal, in dem wir zum Dinner einkehrten. Die erste Überrraschung: Es stand dort auf der Getränkekarte auch Kölsch - gebraut in eben diesem Brauhaus, wie auch alle anderen sieben Biersorten. Da Kölsch nicht unbedingt zu meinen Lieblingsgetränken zählt, entschied ich mich für ein hausgebrautes helles Lager - einfach lecker. Ellen trank eine Sangria - ebenfalls sehr erfrischend. Wir bestellten uns beide noch zu Essen und krönten das ganze mit einem Erdnussbuttereis als Nachtisch. So gestärkt machten wir uns nochmals auf den Weg zur Steam Clock um diese um 9:00 PM nochmals die Zeit dampfen zu hören - was ich vollständig auf Video aufzeichnete. Zuletzt schlenderten wir nochmals die Water Street entlang bis zur Gassy Jack Statue, dort bestiegen wir ein Taxi und ließen uns zum Hotel zurück fahren.

 

Mit Wehmut  schreibe ich diese letzten Zeilen, weil damit für uns diese wunderschöne Reise endet. Hier endet aber nicht nur unsere Reise sondern, da morgen nur noch der Rückflug nach Frankfurt ansteht, auch dieses Reisetagebuch.

Nachtrag:

 

Auf unserer Reise sind wir 4622 km durch zumeist traumhafte Landschaften und Natur mit dem TruckCamper gefahren. Auf dieser Tour haben wir 924,6 Liter Diesel gebraucht. Die entspricht einem Durchschnitt von exakt 20,0 Litern je 100 km.

Reisetagebuch von Ellen & Peter Jost

 "Eins,zwei, drei, im Sauseschritt läuft die Zeit, wir laufen mit. Schaffen, schuften,werden älter, träger, müder und auch kälter,

bis auf einmal man erkennt, dass das Leben geht zu End."

Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:

"Freuden, Schönheit und Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur. 

Darum, Mensch sei zeitig weise!

Höchste Zeit ist´s! Reise, reise!"

Wilhelm Busch ( 1832 - 1908)

 

 

 

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